Mit Rufbussen flexibel im ländlichen Gebiet unterwegs
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ist für den öffentlichen Personennahverkehr zuständig und somit für die Mobilität im ganzen Verbundgebiet. Doch was ist mit den Gebieten, wo Busse und Bahnen selten oder gar nicht fahren? Das betrifft vor allem oftmals den ländlichen Raum. Damit auch da die Menschen mobil unterwegs sein können, gibt es verschiedene Buskonzepte – eines davon ist der Rufbus. Rufbusse sind Verkehrsmittel, die eine Lücke im Nahverkehr schließen.
Wie funktioniert der Rufbus?
An dünner besiedelten Orten fahren oftmals weniger Menschen gleichzeitig mit dem Bus, durch den Rufbus wird einzelnen Menschen trotzdem die Möglichkeit gegeben, den ÖPNV zu nutzen. Rufbusse fahren, wie der Name schon verrät, nur wenn jemand sie ruft. Dazu muss die Fahrt innerhalb eines bestimmten Zeitraums vor dem Fahrtantritt angemeldet werden. Bezahlt werden kann die Rufbus-Fahrt entweder direkt im Fahrzeug, oder, sofern ein VBB-Abonnement oder eine Zeitkarte zur Verfügung steht, kann diese für die Fahrt genutzt werden. Bei manchen Fahrten kommt eventuell noch ein kleiner Komfortzuschlag dazu.
Es gibt zwei Arten von Rufbussen, einmal den Rufbus ohne festen Fahrplan und den Rufbus mit festem Fahrplan. Aber was ist der Unterschied?
Rufbus mit festem Fahrplan
Diese Rufbus-Linien fahren nach einem festen Plan und bedienen dabei die Haltstellen nur nach Bedarf. Die gewünschte Fahrt muss vor Fahrtantritt verbindlich angemeldet und bestätigt werden. Rufbus-Linien mit einem festen Fahrplan sind durch ein einheitliches Symbol erkennbar.
Rufbus ohne festen Fahrplan
Der Rufbus ohne festen Fahrplan fährt in einem vorgegebenen Gebiet, indem die Reihenfolge einer Fahrt individuell festgelegt wird. Dadurch können die Abfahrts- und Ankunftszeiten leicht von denen in der VBB-Fahrinfo abweichen. Wenn ein Ort zu einer bestimmten Zeit, z.B. zur Weiterfahrt mit der Bahn, erreicht werden soll, muss das bei der Buchung angegeben werden.
Wie buche ich einen Rufbus?
Einen Rufbus zu buchen ist ganz leicht – so geht’s:
- Eine Rufbus-Fahrt in der Fahrinfo oder im Fahrplan suchen.
- Die Fahrt im Voraus telefonisch oder per App buchen.
- Als letzter Schritt muss die Fahrt nur am richtigen Ort zur richtigen Zeit angetreten werden.
- Zu beachten ist, dass der Rufbus nicht immer ein klassischer, großer Bus sein muss. Er fährt auch bedarfsorientiert als Kleinbus oder Pkw.
Dalli und Muva
Im Landkreis Oder-Spree gibt es bereits einen Rufbus, den Dalli. Das besondere an ihm: Es können pro Fahrt zwei Fahrräder mitgenommen werden. Außerdem werden in den Fahrzeugen gleichzeitig auch Waren von regionalen Unternehmen transportiert. In Zukunft soll der Dalli um die Lieferung von Essen, Einkäufen, Medikamenten und Dokumenten erweitert werden.
In Berlin hilft der Rufbus Muva vor allem, aber nicht nur, mobilitätseingeschränkten Menschen. An den Haltestellen, an denen der Zugang noch nicht barrierefrei ist, kann der Muva gerufen werden und fährt dann die gewünschte Strecke. Außerdem bietet er, in den Teilen Berlins die keine nahgelegene Anbindung zum Nahverkehr haben, eine komfortable und barrierefreie Anbindung dazu.