Was damals, 1994 vor genau 30 Jahren, als ambitioniertes Projekt begann, entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte auf Schienen, die mittlerweile täglich zehntausende Fahrgäste von Brandenburg (Havel) nach Frankfurt (Oder) bringt. Von seinen Anfängen als einfache Verbindung zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) hat sie sich zu einer der wichtigsten Linien im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg entwickelt.
Nummer 1 – Die Entwicklung der ersten Regionalexpress-Linie im VBB-Gebiet
Kaum wiederzuerkennen
Erst mintgrün, dann rot und jetzt gelb-weiß-grün - Kaum ein Zug hat sich über die Jahre so verändert, wie der RE1. Damals eingeführt, verband der damalige Doppelstock-Einzelwagen mit 1. Klasse „nur“ Berlin und Frankfurt (Oder). Insbesondere Pendler*innen sollten endlich eine Alternative zum Auto erhalten. Schnelle Fahrzeiten und guter Komfort, so das Konzept. Die Idee erwies sich nach nur kurzer Zeit als erfolgreich. 1998 fuhr er bereits zusätzlich über Brandenburg an der Havel zum Zoologischen Garten und auch zur Einführung eines fünften Doppelstockwagens waren die Sitzplätze in Spitzenzeiten oft knapp.
Nach der Sanierung der Berliner Stadtbahn, noch im selben Jahr, fährt der RE1 bis Potsdam und wenig später weiter bis Magdeburg, sodass die Nachfrage in den frühen 2000er Jahren so hoch anstieg, dass ein 30-Minuten-Takt zwischen Frankfurt (Oder) und Brandenburg/H. eingeführt wurde. Heute ist er einer der längsten Züge und verbindet zusätzlich Städte, wie Brandenburg an der Havel und Potsdam und bietet somit eine der umfangreichsten und wichtigsten Verbindungen im VBB-Gebiet.
Der RE1 im Verbundgebiet
Die Strecke des RE1 ist heute mit modernen Doppelstockzügen des Fahrzeugtyps Desiro HC ausgestattet. WLAN, Klimaanlagen und Echtzeitanzeigen gehören mittlerweile zur Standardausstattung. Auch das Thema Barrierefreiheit bekommt mehr Aufmerksamkeit, sodass mittlerweile Rollstuhlfahrer und Menschen mit Kinderwagen oder Fahrrädern die Züge problemlos betreten und nutzen können.
Auf seiner Route kommen - je nach Fahrt - unterschiedliche Zuglängen zum Einsatz. Der Standard-Zug besteht aus 6 Wagen. Der 8-Wagen-Zug fährt Montag bis Freitag zur Hauptverkehrszeit zwischen Brandenburg Hbf und Frankfurt (Oder). Der 4-Wagen-Zug kommt auf einzelnen weniger nachgefragten Fahrten überwiegend in den Tagesrandlagen zum Einsatz. Alle Informationen zum RE1 und allen anderen Regionallinien hier: vbb.de/zugumzug
Die älteste Linie im VBB-Gebiet
Das Verkehrsunternehmen wechselt, der Status nicht - Ursprünglich von DB Regio, in roten Farben, betrieben, wird die Linie seit Dezember 2022 von der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) bedient. Seit dem Fahrplanwechsel Ende 2022 fahren auf der RE1-Strecke im Netz Elbe-Spree regelmäßig 6- und 8-teilige Züge mit drei Verbindungen pro Stunde. Um den Service für die Fahrgäste weiter zu verbessern, plant die ODEG, die bereits in der Hauptverkehrszeit eingesetzten achtteiligen Verstärkerzüge schrittweise auch auf die bisher sechsteiligen Züge auszuweiten. Im Jahr 2022 wurden in einer ersten Baustufe sechs Stationen mit besonders kurzen Bahnsteigen für den Einsatz der 6-teiligen Züge verlängert und nun schließt sich im Rahmen des Infrastrukturprojekts i2030 die zweite Ausbaustufe ab 2025 an. Dafür werden die Bahnsteige an allen noch ausstehenden RE1-Stationen sukzessive auf 220 Meter Nutzlänge verlängert, damit alle Züge an allen Stationen halten können. Mehr dazu auf i2030.de
Vor 30 Jahren eingeführt, diente der RE1 schnell als Vorzeige-Modell für die Einführung weiterer Regionalexpress-Linien in Deutschland. Und er fährt und fährt – bald mit gänzlich verlängerten Bahnsteigen und weiterhin dichtem Takt. Ein Erfolgsmodell, das bleibt.
