Die Berliner S-Bahn, ein Symbol für Beständigkeit und Kultur, hat über ein Jahrhundert hinweg die Entwicklung der Stadt begleitet und ist seit den 1920er Jahren aus dem Alltag der Berliner nicht mehr wegzudenken. Die S-Bahn ist nicht nur ein Transportmittel, sondern ein Stück Heimat auf Schienen, das Generationen verbindet und unterstützt.
Ein Jahrhundert elektrischer Eisenbahnverkehr
Die Berliner S-Bahn feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen – ein bemerkenswertes Jubiläum in der deutschen Hauptstadt. Doch wie hat sich die Berliner S-Bahn seit ihrer Einführung im Jahr 1924 entwickelt und welche Bedeutung hat sie heute für die Stadt, die Umgebung und ihre Bewohner?
Die Wurzeln der Berliner S-Bahn reichen bis ins Jahr 1924 zurück, als die erste elektrische Strecke (mit seitlicher Stromschiene und 750 Volt Gleichspannung) zwischen dem heutigen Nordbahnhof und Bernau eröffnet wurde. Ab 1928 dann, unter der Bezeichnung “Stadtbahn” bekannt, verband sie bereits wichtige Knotenpunkte der Stadt. Die folgenden Jahre waren geprägt von der Erweiterung des Netzes, wobei weitere Strecken elektrifiziert wurden, um den wachsenden Anforderungen der Stadt gerecht zu werden. Auch das Aufkommen des Nationalsozialismus und die Vorbereitung auf den Krieg haben diese Umstände nicht geändert. Die Strecken wurden vor und auch noch während des Krieges elektrifiziert, bis es Ende April 1945 aufgrund der Kriegshandlungen und -schäden zum vollständigen Stillstand kam.
Noch im selben Jahr nahm die S-Bahn ihren Betrieb jedoch wieder auf. Trotz der politischen Teilung Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr die S-Bahn über die 4 Sektorengrenzen. Es entstand sogar ein Bau-Boom, bei dem das Streckennetz der S-Bahn weiter ausgebaut wurde, bis der Bau der Berliner Mauer Berlin in zwei Teile trennte – den Westen und den Osten. In Bezug auf das Verkehrssystem waren es sogar mehr. In allen Himmelsrichtungen wurden die Strecken getrennt und es entstanden neben dem Ostberliner Netz auch völlig autarke Einzelstrecken. Erst die Wiedervereinigung konnte das Verkehrssystem neu aufleben lassen. Ab 1990 fuhr die Stadtbahn als wichtige Ost-West-Verbindung im Zentrum wieder durchgehend.
Heute umfasst das Netz 16 Linien, die sich über 340 Kilometer erstrecken und täglich von mehr als einer Million Fahrgästen genutzt werden. Die Berliner S-Bahn ist ein wesentlicher Bestandteil der städtischen Infrastruktur und spielt eine zentrale Rolle bei der Erschließung Berlins. Dabei verbindet sie die Hauptstadt Berlin mit dem umliegenden Brandenburg und ermöglicht so eine effiziente und umweltfreundliche Mobilität für Pendler und Reisende.
Die Berliner S-Bahn ist mehr als nur ein Verkehrsmittel – sie gehört zur Berliner Identität. Seit mehreren Jahren fährt sie bereits mit 100 % Ökostrom, ein klares Bekenntnis zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz! Während wir auf ein Jahrhundert voller Bewegung und Veränderung zurückgeblickt haben, blicken wir auch voraus auf die Wege, die noch vor uns liegen. Die Erweiterung des Streckennetzes und die Herstellung der vollständigen Barrierefreiheit sind ein wichtiger Schritt, um den Anforderungen einer wachsenden Stadt gerecht zu werden. Im Rahmen des Projekts i2030 arbeiten die Länder Berlin und Brandenburg außerdem gemeinsam mit der Deutschen Bahn und dem VBB daran, das Schienennetz für die Zukunft zu rüsten .