Transkript "Bargeld oder Smartphone"

Frage:

Wie alle Bereiche des Lebens hat sich auch der öffentliche Nahverkehr in den letzten Jahren rasant verändert. Es fahren nicht nur modernere Fahrzeuge, die viel bequemer, schneller und sicherer sind  es hat sich für die Fahrgäste, vor allem auch digital, viel gewandelt. Welche Rolle spielen für Sie als Verbundchefin die Smartphones, die ja inzwischen fast alle Fahrgäste dabeihaben?

Antwort Susanne Henckel, Staatssekräterin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr:

"Ja, ich persönlich glaube, dass das Smartphone die Revolution im ÖPNV am allermeisten geprägt hat in den vergangenen Jahren. Die Menschen sind die ganze Zeit mobil erreichbar, sie wollen kommunizieren, sie brauchen dafür Zeit und Aufmerksamkeit. Das kann ich gut im Bus, das kann ich gut in der Bahn machen und das sieht ja jeder, wenn er unterwegs ist: die Menschen sind die ganze Zeit eingeloggt.

Und dennoch haben wir Fahrgäste, die erstens kein Smartphone wollen oder auch sich keins leisten können. Deswegen müssen wir darauf achten, dass sowohl die Informationen über den Fahrplan als auch die Tickets immer noch "normal" verfügbar sind. Wir fahren zweigleisig auch in den nächsten Jahren und auch das führt zu Diskussionen, wenn wir beispielsweise über digitale Währungen oder digitale Bezahlsysteme nachdenken müssen. Denn das heutige sogenannte Bargeld-Management kostet alle viel Geld: damit jeder Busfahrer, wenn er morgens startet, genügend Wechselgeld dabei hat, damit ich dann meine 3,40 Euro oder ähnliches entsprechend nicht abgezählt, auch wieder rauskriege."