Transkript "Qualität im ÖPNV"

Frage:

Der VBB kümmert sich unter anderem um die Qualität im öffentlichen Nahverkehr in Berlin und Brandenburg. Da wird zum Beispiel überwacht, ob die Busse und Bahnen der Verkehrsunternehmen pünktlich fahren oder ob die Fahrzeuge sauber sind. Aber ist das eigentlich alles? Was macht Qualität im ÖPNV genau aus?

Antwort Susanne Henckel, Staatssekräterin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr:

"Die Qualität im ÖPNV hängt ganz massiv daran, wie sich eine Station, eine Haltestelle darstellt, aber auch wie wohl fühle ich mich dann in dem Fahrzeug.
Lassen Sie mich kurz erklären, warum das so wichtig ist. Am Wochenende habe ich die neue U-Bahn-Station Museumsinsel in Berlin besichtig, eine tolle, gelungene Station der BVG mit einem blauen Sternenhimmel. Und ich habe nicht diesen Sternenhimmel und die U-Bahn-Fahrzeuge fotografiert, sondern ich habe die Menschen fotografiert, die diese U-Bahn-Station fotografiert haben. Denn die U-Bahn-Station war voll mit Menschen, die gekommen sind, um sich diesen schönen Bahnhof einmal anzuschauen. Und ich glaube, dass es ein großes Bedürfnis danach gibt, an solchen Stationen nicht nur Aufenthaltsqualität zu haben, sondern zu sagen: das ist schick, das Design, das gefällt mir gut, ich will auch modern und schick sein.

Wir haben das in den Fahrzeugen an vielen Stellen schon realisiert. Viele neue Fahrzeuge fahren im VBB, ich denke gerade an die ganze PlusBus-Flotte, ich denke an neue U-Bahn Fahrzeuge und ich denke an moderne Eisenbahnfahrzeuge. Diese sind an vielen Stellen schick und modern und man kann sich drin wohlfühlen, gerade auf einer langen Zugfahrt von rund einer Stunde oder 1,5 Stunden ist das auch ganz wichtig. Und es wird immer vergessen, dass es nicht nur um Sauberkeit geht, sondern auch um Aufenthaltsqualität. Und da sind die Stationen ganz wichtig. Denn an den Stationen muss ich warten. Ich schaffe es in der Regel nicht so pünktlich an die Station zu kommen, dass sofort der Bus oder die Bahn vorbeikommt. Und man muss sich immer klarmachen, die Aufgabe, dieser - die Ingenieure sagen sogar Zugangsstellen zum ÖPNV - ist es, dass ein Mensch warten kann. Und zum Warten gehört das Innehalten. Und warten möchte gern auch bequem sein. Und das müssen die Planer und Planerinnen sich immer wieder klarmachen, dieses Warten zu inszenieren kann ein erster positiver Zugang zum System sein.“